Zeichen
Chinesische Kräuter

Naturheilpraxis für Traditionelle Chinesische Medizin

Anja Roschke

Chinesische Kräuter-Therapie

 

Chinesische Kräuterheilkunde

In der Chinesischen Kräuterheilkunde werden bei uns im Westen über 400 Substanzen als Heilmittel eingesetzt. In der Regel handelt es sich um pflanzliche Stoffe wie Wurzeln, Stängel, Rinden, Blätter und Blüten. Aber auch mineralische und wenige tierische Produkte finden ihre Anwendung.

Alle Heilkräuter und Substanzen werden nach Geschmack, Temperaturverhalten, Wirkungsort und Wirkungsrichtung klassifiziert. Aus dieser Klassifizierung wird die Wirkung des Heilkrautes abgeleitet.

 

Hier ein Beispiel:

Chinesische Engelswurzel (Dang Gui)
Temperatur:                     warm
Geschmack:                      scharf, süß, bitter
Wirkungsort:                     Leber, Milz, Herz
Wirkungsrichtung:          emporhebend, Blut nährend

Somit nährt und belebt Dang Gui das Blut und findet zum Beispiel seine Anwendung in Rezepturen für Frauen, um die Menstruation zu harmonisieren und das Blut zu stärken.

 

Individuell angepasste Rezepturen

In der chinesischen Kräuterheilkunde werden keinen einzelnen Kräuter gegeben. Es werden immer Rezepturen verschrieben, die aus ca. 8 bis 15 Substanzen bestehen. Meist sind es klassische Rezepturen, denen einige Einzelkräuter hinzugefügt werden, um sie so individuell der Disharmonie der Patientin  oder des Patienten anzupassen.

Eine Rezeptur besteht aus so genannten Kaiser-, Minister-, Assistenten- und Botenkräutern. Jedes Kraut hat so seine spezielle Aufgabe in der Rezeptur und gemeinsam unterstützen sie sich in ihrer Wirkung, harmonisieren und gleichen sich gegenseitig aus.

 

Arten der Einnahme

Die klassische Darreichungsform ist der Dekokt. Hier werden die getrockneten Kräuter vom Patienten jeweils für 3 Tage gekocht und der Absud als Tee getrunken. Der Vorteil eines Dekokt gegenüber anderen Darreichungsformen ist, dass es vom Körper schnell absorbiert wird, mit Abstand die wirksamste Form der Kräuterbehandlung ist und keine Zusätze wie Laktose, Stärke oder Dextrine beinhaltet. Der Nachteil ist, dass der Dekokt etwas teurer, zeitaufwendiger in der Zubereitung und in der Regel nicht sehr wohlschmeckend ist.

Eine moderne Darreichungsform ist das Granulat. Hier wird vorab der Kräuterabsud eingedickt, getrocknet und gemahlen. Die Trockenextrakte werden dann ja nach Rezeptur zusammengestellt und mit Füllstoffen wie zum Beispiel Laktose oder Stärke vermischt. Der Vorteil ist, dass die Zubereitung für den Patienten sehr einfach ist. Der Kochvorgang entfällt und ein Löffel Granulat wird einfach im heißen Wasser aufgelöst und als Tee getrunken. Der Nachteil ist, dass die Wirkung etwas vermindert ist und viele Menschen auf die Füllstoffe (Laktose, Stärke …) empfindlich reagieren.

Weiterhin gibt es die Darreichungsform als Tabletten oder Kapseln. Hier handelt es sich allerdings um Fertigprodukte, die nicht individuell dem Patienten angepasst werden können und deren Wirkung  gegenüber eines Dekokts oder Granulats stark vermindert ist.

 

Qualität der Kräuter

Apotheken dürfen in Deutschland nur chinesische Kräuter abgeben, die auf Identität, Qualität und Schadstoffbelastung nach deutscher Qualitätsnorm überprüft wurden. Somit werden Verunreinigungen ausgeschlossen und eine gute Qualität gewährleistet.